In den bisherigen Saisons der 2. Bundesligen seit der Umstrukturierung hat es für den Klassenerhalt immer gereicht, den vorletzten Platz zu belegen. Formell sind die beiden letzten Plätze (7. und 8.) der Tabelle Abstiegsplätze, aber es gibt nicht immer genug Aufstiegsaspiranten aus den Verbandsligen. So behielt der Dachverband DBV immer den Vorletzten in der Liga um die Startplätze der 2. Bundesligen zu füllen. Daher war für die Augsburg Gators (Sechster der Tabelle) die Auswärtsfahrt nach Nagold (Siebter) so wichtig. Zwei Siege hier und man hat den Klassenerhalt so gut wie in der Tasche. Doch die Gators machen es wieder mal spannend.
Vor dem Spiel musste man bereits damit zurechtkommen, dass neben den Dauerverletzten (Philipp Hiemer und Jonathan Freund) sich das Lager der beruflich Verhinderten weiter füllte. Neben Peter Lazs fehlten nun auch Leo Bredebusch, Diyango deJesus und Stefan Braun. Wenigstens Christian Schießl (Bild rechts) stieß wieder zur Mannschaft. Mit dementsprechend dünnem Kader, speziell auf der Werferposition, reiste man zu den Nagold Mohawks in den Nordschwarzwald.
Wie gewohnt begann Maximilian Mommer das Spiel als Pitcher und zeigte auch in diesem Spiel seine ansteigende Form. Obwohl selbst gesundheitlich angeschlagen lieferte er ein Complete Game (absolvierte als Werfer das ganze Spiel alleine) über 9 Innings ab. Ohne Fehler der Verteidigung hätte er nur 5 Punkte zugelassen (Earned Runs) und legte so den Grundstein für den Erfolg der Gators. Die Offensive hatte gegen die Nagolder Werfer schnell den Bogen raus und man ging früh in Führung. Am Ende konnte man einen wenig gefährdeten 13:8 Auswärtssieg einfahren.
Im Spiel zwei lief es bereits im ersten Inning nicht nach Plan für die Gators. Pitcher Andre Hihler erlebte einen rabenschwarzen Tag. Die Mohawks traktierend den jungen Werfer der Gators und sorgten mit neun Hits, drei Walks und einem Hit-by-Pitch dafür, dass acht Punkte über die Platte kamen. In den folgenden Innings besserte sich die Leistung zwar etwas, aber diese Führung ließen sich die Hausherren nicht mehr nehmen. Die Offensive hatte auch an dieser frühen Führung zu kauen. Unter dem Druck so schnell wie möglich diesen Rückstand einzuholen gelang es viel zu selten Baserunner und damit Punkte zu fabrizieren. Mit 4:15 endete damit das zweite Spiel vorzeitig.
Die schwere Niederlage im Spiel zwei ist zwar frustrierend, aber in Anbetracht des schmal aufgestellten Kaders auch erklärbar. Positiv bleibt der Sieg im ersten Spiel. Mit diesem im Rücken hat man nun den direkten Vergleich mit Nagold gewonnen und diese müssten im weiteren Saisonverlauf drei Spiele mehr gewinnen als die Gators um an ihnen in der Tabelle vorbeizuziehen. Dabei spielen die Mohawks nur noch gegen Gegner vom Rang fünf und aufwärts in der Tabelle.
Die Gators selbst haben nun auch drei sehr schwere Spiele gegen die Teams 3 (in Neuenburg), 2 (gegen Heidenheim) und 1 (gegen Tübingen) vor sich. Da wird das Siege sammeln schwer, speziell da sich das Absenzenlager bereits absehbar weiter füllen wird. Je nach Saisonverlauf wird dann der letzte Spieltag beim Tabellenletzten in Karlsruhe noch wichtig. Eine Vorentscheidung hat man an diesem Wochenende verpasst.