Gegen die Ingolstadt Schanzer scheinen ausgeglichen und knappe Spiele zum Standard zu gehören. Schon in den letzten Jahren ging es immer knapp hin und her und stets war man auf ähnlichem Leistungsniveau unterwegs. Dementsprechend erwartete die Fans an der Postillionstraße wieder ein heißer Kampf gegen die Schanzer.
Zum Start des Spiels taten sich beide Offensivreihen schwer. Die Gators gingen mit 2:1 in Führung, aber dann hatten die Pitcher die Partie erstmal unter Kontrolle. Das erste dicke Ausrufezeichen kam aber von den Gästen. Eiskalt nutzten sie eine Schwächephase von Gators-Werfer Steffen König aus und holten vier Punkte im vierten Inning. Drei unnötige Hit-by-Pitch von König wurden so direkt in eine deutliche Führung der Gäste umgewandelt und kurz darauf musste dann König dem wiedergenesenen Andre Hihler auf der Pitcher-Position weichen. Nach größtenteils überstandener Muskel- und Schulterverletzung zeigte dieser allen Anwesenden auf dem Mound wie wichtig er für die Mannschaft ist. Aber auch Marco Gennrich auf Ingolstädter Seite hielt die Augsburger vier Innings lange vom Punkten ab, doch im fünften Inning platzte dann der Schlag-Knoten: Sieben Hits reichten um die Führung zurückzuholen. Drei Aus noch und der Sieg wäre unter Dach und Fach. Doch die Schanzer holten sich durch eben diesen Gennrich im letzten Durchgang einen Punkt zum Ausgleich zurück: Extra-Innings. Jeder Spieldurchgang begann nun mit automatischen Läufern auf den Bases eins und zwei. Beide Defensivabteilungen ließen im achten Inning nichts anbrennen. Doch durch ein Missverständnis zwischen Pitcher Hihler und Firstbaseman Carl Stuhler konnten sich die Schanzer im Neunten zwei Punkte sichern. Mit dem Rücken zur Wand mussten die Hausherren reagieren. Robert Vojnic sorgte dafür, dass der Punkt zum Sieg auf Base kam. Und dann machte Steffen König den Deckel drauf. Mit einem straffen Hit ins Rightfield holte er den Siegpunkt über die Platte und die Gators feierten ihren Walk-Off-Sieg mit 10:9.
Dieses Adrenalin und Momentum sorgte im zweiten Spiel dafür, dass die Gators wie entfesselt am Schlag aufspielten. Schnell holte man sich eine Führung, während Pitcher Max Mommer einen Schanzer nach dem anderen wieder zurück zur Bank schickte. Keiner der Gators-Schlagleute machte es in der Folge den Schanzer-Werfern einfach und holten in jedem Inning Hit um Hit. Im zweiten Durchgang brachen dann alle Dämme: 18 Schlagleute kamen für die Gators an den Schlag und 8 Hits und 13 Runs später stand es 17:1! Das dritte Inning brachte dann noch die benötigten vier Punkte um vorzeitig mit 20-Run-Rule das Spiel zu beenden. Ein Kunststück das der ersten Mannschaft der Gators – im Gedächtnis der Anwesenden – zum ersten Mal gelang. Speziell Shortstop Robert Vojnic hatte über beide Spiele einen Zaubertag und steuerte 6 Hits bei.
Glücklich und zufrieden feierten die Gators diesen seltenen Doppelheimsieg und waren froh den Fans (inkl. FC Augsburg Präsident Markus Krapf) ein solches Spektakel liefern zu können. Nächstes Wochenende geht es gegen einen deutlich härteren Brocken: Auswärts zum Tabellenzweiten Gauting Indians 2.