Durch den späten Ostertermin konnten die Gators dieses Jahr mehrere Trainingswochen in die Saisonvorbereitung im Freien investieren. Diese Arbeit zahlte sich am ersten Spieltag direkt aus. Mit einer beeindruckenden Leistung holte man gegen einen direkten Konkurrenten um die Play-Off-Plätze gleich zwei Siege.
Vor dem ersten Ligaspiel steht immer auch die Frage, wie sich die Liga zusammensetzt und wie der Gegner eingeschätzt wird. Dieses Jahr wird in der Bayernliga wieder in zwei regional aufgeteilten Gruppen gespielt. Da es neun Teams aufzuteilen gab, spielen die fünf fränkischen Teams (Fürth, Lauf, Erlangen, Memmelsdorf, Schweinfurt) in der Nordgruppe eine Hin- und Rückrunde und die vier verbleibenden Teams (Augsburg, Gauting 2, Haar 2, Gröbenzell) eine Dreifach-Runde in der Südgruppe. Beide Gruppen kämpfen um je zwei Playoff-Plätze. Die Gators stimmten gegen eine Aufteilung auf zwei Gruppen und hätten bevorzugt in einer gemeinsamen 9er-Bayernliga gespielt, schon allein um mehr Abwechslung im Spielplan und mehr Planungssicherheit im September zu haben. Auch die Tatsache, gegen die zwei Reserve-Mannschaften der beiden 1. Bundesligisten aus Haar und Gauting anzutreten, ist immer mit der Unsicherheit verbunden, wer einem auf der Gegenseite an den jeweiligen Spieltagen erwartet.
Speziell der Gegner der ersten Partie aus Haar war extrem schwer einzuschätzen. Letztes Jahr traten die Haar Disciples noch mit ihrer dritten Mannschaft in der Bayernliga an. Gegen dieses Team konnte man im letzten Jahr den vierten Tabellenplatz durch 3 Siege aus vier Spielen im direkten Duell erkämpfen. Nachdem aber die Haar Disciples beschlossen hatten, ihre zweite Mannschaft zugunsten des Erstligakaders vom Spielbetrieb der 2. Bundesliga abzumelden, ging man für das neue Bayernligateam der Disciples von einem verstärkten Team aus, welches von einigen Spielern aus Team 2 profitiert.
Am Samstag starteten jedoch die Gators stark in den Spieltag. Steffen König erlaubte zunächst keinen Punkt der Gäste, und die Gators Offensive konnte bereits in den ersten zwei Innings (Durchgängen) fünf Runs (Punkte) aufs Scoreboard bringen. In den beiden folgenden Innings sorgten zwei alte Bekannte dafür, dass die Disciples wieder in Spiel kamen: Errors (Feldspielfehler) und Walks (Baserunner, die durch schlechte Würfe des Werfers ans erste Base kommen). Ohne selbst stark zu schlagen, kamen die Gäste so auf sieben Punkte und holten sich für einen kurzen Augenblick die Führung im Spiel mit 7:6 zurück. Aber die Schlagleute der Gators waren in diesem Spiel in bestechender Frühform. In jedem Inning konnte man Punkte erzielen, und so holte man sich die Führung gleich wieder zurück. Eli Bergen ersetze König als Pitcher und unterdrückte die weiteren Offensivbemühungen der Haarer. Und so kam es nach einem starken sechsten Durchgang, in dem die Augsburger 7 Punkte machten, zu einem sicheren 17:9 Sieg im ersten Spiel der Saison.
Spiel zwei verlief nach demselben Muster, nur ohne die Schwächephase in der eigenen Defensive. Den Gators gelang das Kunststück, über beide Spiele in JEDEM einzelnen Inning Punkte zu machen. Gleichzeitig sorgten Spielertrainer Max Mommer und seine Verteidigung dafür, dass den Disciples nur in einem Inning Punkte gelangen. Locker holten sich so die Fuggerstädter mit 12:2 auch den zweiten Sieg an diesem Tag, eine Leistung, die den Gators – nach Kenntnis des Autors – das letzte Mal 2018 gelang. Am nächsten Sonntag geht es zum nächsten Gradmesser: zum ersten Auswärtsspiel bei den Gauting Indians 2.
Bild:
hinten vlnr: Robert Vojnic, Max Mommer, Steffen König, Fabio Zazzaretta, Daniel Bader, Carl Stuhler, Andreas Rucker
vorne vlnr: Yuma Kawaguchi, Frederic Himmelhan, Andre Hihler, Eli Bergen, Max Waldschmidt, David Zazzaretta